Präzise 5-Achs-Simultanbearbeitung in gehärtetem Werkzeugstahl (60 HRC)

Unsere Analyse des bestehenden Prozesses zeigte das Kernproblem: Durch die enormen Laufzeiten beim 3-Achs-Abzeilen führte der progressive Verschleiß zu Maßabweichungen, insbesondere im unteren Bereich der Dom-Strukturen. Unsere These war, dass sich diese Geometrie mittels einer 5-Achs-Simultanstrategie (Abwälzen) mit Schaftfräsern deutlich präziser und wirtschaftlicher fertigen lässt.

Wir prüften die Machbarkeit zunächst digital und simulierten den Prozess im CAM-System, um Kollisionsfreiheit und Anstellwinkel zu definieren. Für das Schruppen direkt im gehärteten Material legten wir eine Strategie mit Werkzeugen der SHR- und 4HQC-Familie aus. Ziel war es, die Technologiedaten so zu optimieren, dass trotz der Härte von 60 HRC Standzeiten von über 60 Minuten realisiert werden.

Die Validierung direkt an der Maschine des Partners war erfolgreich. Das Schruppen im gehärteten Material läuft stabil mit Standzeiten von über 60 Minuten. Für die finale Schlichtbearbeitung nutzen wir ebenfalls die 4HQC-Familie im Wälzfräsverfahren.

Das Ergebnis ist ein reproduzierbarer Fertigungsprozess, der die engen Toleranzen von ± 0,0075 mm sicher einhält. Durch die Umstellung von Zeilensprüngen auf die Simultanbearbeitung konnte die Fertigungszeit drastisch reduziert werden. Wir haben den Partner vor Ort methodisch befähigt, diese CAM-Strategie selbstständig anzuwenden, wodurch er nun komplexe Geometrien in HWS prozesssicher und wirtschaftlich realisiert.